08. Juli 2024
Personal- und Qualitätsentwicklung durch Supervision
Einzel- und Teamsupervision sind im Gesundheits- und Sozialwesen probate Mittel zur Personal- und Qualitätsentwicklung.
Wenn der Fokus auf der fachlichen Entwicklung liegen soll, ist oft auch die Fallsupervision das Mittel der Wahl. Letzteres bieten wir vornehmlich in den Arbeitsfeldern Psychotherapie, Sozialarbeit, Pflege und soziale Betreuung an.
Supervision stellt eine auf den Arbeitskontext bezogene Beratungsform dar. Ziel ist die wirksame Integration verschiedener Dimensionen professionellen Handelns:
- der Arbeitskontext mit Organisationszielen, Arbeitsaufgaben, Arbeitsorganisation und Führung,
- die Person mit ihrer Lebenserfahrung, ihren Neigungen / Motiven und ihren durch Ausbildung und Berufserfahrung erworbenen fachlichen Fähigkeiten sowie den dazu gehörenden professionellen Rollen,
- das Team mit formellen und informellen sozialen Interaktionsmustern, welche stark von der Kultur des Unternehmens geprägt werden.
Bei allen arbeitsfeldbezogenen Supervisionsvorhaben wird ein Dreieckskontrakt zwischen Vorgesetztem / Arbeitgeber, Supervisand und Supervisor begründet. Hierbei werden Problemstellung, Ziele und geplanter Aufwand festgelegt. Dazu gehören Teilnehmer, Sitzungszahl, -dauer, -intervall, Ergebnissicherung (Evaluation) und Transfermöglichkeiten der Ergebnisse in den Arbeitskontext.
Methodisch arbeiten wir im Sinne Integrativer Supervision (H. Petzold, A. Schreyögg). Vom Supervisanden wahrgenommene und ggf. konflikthafter Phänomene werden mit Hilfe erlebnisaktivierender Verfahren und kreativer Medien aktualisiert und verdichtet.
Die anschließende Reflexion kritischer Phänomene erfolgt systematisch und mehrperspektivisch in den Dimensionen:
Kontext
- Professioneller Kontext mit persönlichen und berufsspezifischen Handlungsanteilen
- Klienten-/Patientenkontext mit persönlichen und institutionell bedingten Handlungsanteilen
- Institutioneller Kontext mit Aufgabenstruktur, organisatorischen und baulichen / technischen Bedingungen
- Personeller Kontext mit personeller Ausstattung, Führung und Organisationskultur
- Verfasste Grundlagen der Organisation wie Stellenbeschreibungen, Betriebsvereinbarungen, Organisationshandbücher, u. ä.
Interaktion
- Arbeitsprozesse mit Kommunikation und Soziodynamik
- Interaktion zwischen Klienten/Patienten und professionell Handlungsbeteiligten
Outcome
- Arbeitsergebnisse wie Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit, qualitativer Outcome, ökonomische Ergebnisse
Ein erfolgreicher Supervisionsprozess schafft in der Regel folgende Ergebnisse:
- Die bio-psycho-soziale Stress-Entlastung der Supervisanden und die Verbesserung seines gesundheitlichen Zustandes.
- Eine Annäherung von Potential und Motivation des Supervisanden einerseits und betrieblichen Zielen sowie organisatorischen Rahmenbedingungen des Arbeitseinsatzes andererseits.
- Eine Verbesserung der Qualität der Arbeitsergebnisse.
- Ggf. Anregungen für die organisatorische und qualitative Entwicklung der Organisation.
Bei weitergehendem methodisch-fachlichem Interesse am Verfahren Integrativer Supervision finden Sie hier einen ausführlicheren Übersichtsartikel zu unserem Vorgehen.